Die Macht des Wissen in der (post)modernen Gesellschaft

Hans-Gert Gräbe [graebe at informatik.uni-leipzig.de]

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http://www.opentheory.org/mtb-mawi/Remote link

Abstract

Matthias Käther beschließt seinen Aufsatz [6] mit den Worten "Denn, um noch einmal den klugen Bacon zu zitieren: Wissen ist Macht." Im folgenden Text versuche ich, die Spur dieser Macht des Wissens in den komplizierten, widersprüchlichen Umbruchprozessen der heutigen (post)modernen Zeit ein Stück weit zu verfolgen.

Die Widersprüche der heutigen Zeit sind mit Händen zu greifen. Sie haben ihre Wurzeln in tiefen technologischen Veränderungen, welche mit Computer und Internet auf das Engste verbunden zu sein scheinen. Diese Veränderungen haben einen kompletten gesellschaftlichen Gegenentwurf zum Kapitalismus zu Beginn der neunziger Jahre des eben zu Ende gegangenen Jahrhunderts fast lautlos in sich zusammenfallen lassen und klopfen nun, am "Ende der Geschichte", an die Pforten des "effektivsten aller Gesellschaftssysteme" und drängen vehement auf Lösung.

Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte, dass eine kapitalistisch verfasste gesellschaftliche Ordnung mit technologischen Herausforderungen konfrontiert wird; noch immer fanden sich bisher Antworten und die Kraft, die gesellschaftliche Ordnung entsprechend den neuen Herausforderungen umzubauen, ohne dabei die grundlegenden, eine marktwirtschaftlich-kapitalistische Ordnung konstituierenden Elemente in Frage zu stellen oder gar über Bord werfen zu müssen. Mit dieser historischen Kompetenz im Rücken macht sich das politische Establishment auch heute mit Schwung an die Arbeit und initiiert einen großflächigen Umbau der bisherigen gesellschaftlichen Ordnung, mit welchem den neuen Herausforderungen begegnet werden soll, abermals ohne die Grundlagen des kapitalistischen Gesellschaftssystems anzutasten.

Der neoliberale Mainstream folgt dabei bewährten Mustern, womit sich allerdings unter den gegenwärtigen Bedingungen Probleme eher zu verschärfen scheinen. Doch Umwälzungen greifen immer Besitzstände an - und wo gehobelt wird, da fallen Späne. Jeder muss in solchen Umbruchzeiten sein persönliches Opfer bringen - so etwa lautet die Replik auf entsprechende Klagen, worauf man Widerstände in der medialen Darstellung gern zu reduzieren sucht. Argumente werden laut, eindringlich und medial wirksam vorgetragen, obwohl - oder weil? - eine innere Logik oft nicht mehr zu erkennen ist. Oder kann es jemand erklären, dass man auf dem Weg in die Wissensgesellschaft gerade an den öffentlichen Ausgaben für Bildung spart?

Die zunehmende Schere zwischen öffentlicher strategischer Argumentation und der Realität praktischer politisch-administrativer Tagesarbeit beginnt bereits an den Grundfesten eines demokratisch verfassten Staatswesens zu rütteln, gerade auch im Bildungsbereich, wo blumig Lösungen für das Problem der sinkenden staatlichen Finanzierung durch Privatisierung und Markt versprochen werden. Die vielfältigen politischen Bemühungen, dafür "Bildungsprodukte" marktgängig zu machen, treffen auf den erbitterten Widerstand der Wissenschaftsgemeinde, die in einem solchen Ansinnen die Grundlagen des Wissenschaftsbetriebs in seiner bisherigen Form gefährdet sieht und dem dezidiert das altbewährte Prinzip des freizügigen Zugangs zu den Wissensgütern der Gesellschaft entgegenstellt. Wahrung alter Besitzstände einer ewig gestrigen Professorenschaft?

Wie dem auch sei, die Barrikaden sind aufgerichtet, und da mag es schon erstaunen, eine Meldung wie die folgende zu lesen [9]:

Unterstützung der Budapest Open Access Initiative durch das "Information Program" des Open Society Institutes, 14. Februar 2002

Die Budapest Open Access Initiative (BOAI), die heute an die Öffentlichkeit getreten ist, möchte internationale Bemühungen um den weltweit freien Online-Zugang zu wissenschaftlichen Zeitschriftschriftenveröffentlichungen in allen akademischen Feldern bündeln und beschleunigen. Die BOAI ist aus einem Treffen hervorgegangen, dass in Budapest von dem Open Society Institute (OSI) veranstaltet wurde.

Das OSI "Information Program" verpflichtet sich, für die Dauer von drei Jahren jährlich 1 Million US Dollar zur Förderung von open access-Projekten zu vergeben. Gefördert werden:

Was sind das hier für Akteure und Institutionen, die sich so dezidiert entgegen dem Mainstream für freizügigen Zugriff auf Informationsgüter einsetzen und dafür auch noch nicht unbeträchtliche Geldsummen zur Verfügung stellen? Der erste der beiden Akteure, die Budapest Open Access Initiative, wird weiter im Text wie folgt dargestellt:

Die Budapest Open Access Initiative wurde von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Budapester Treffens und von Hunderten Einzelpersonen und Institutionen aus aller Welt unterzeichnet, von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, von Universitäten, Bibliotheken, Fördereinrichtungen, Zeitschriften, Verlagen und Learned Societies. Die Webseite enthält neben den Unterschriften derer, die bisher unterzeichnet haben, Vorschläge zur Unterstützung der BOAI und ein ausführliches FAQ. Wir ermutigen Einzelpersonen und Institutionen, die Initiative zu unterzeichnen und sich zu informieren, wie sie die open access-Bewegung unterstützen können.

Es handelt sich also um einen breiten Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Bibliotheken und Wissenschaftsorganisationen, welche in den aktuellen Entwicklungen eine deutliche Gefahr für den freizügigen Austausch wissenschaftlicher Information und damit für den Wissenschaftsbetrieb in seiner heutigen Verfassung sehen und aus dieser Sorge heraus politisch aktiv werden. Wer aber ist das OSI, der Mäzen der Bewegung, der Geldgeber? Dazu heißt es weiter im Text:

Das OSI ist eine private Stiftung, die die Entwicklung und Implementation von Programmen in den Feldern Zivilgesellschaft, Erziehung und Bildung, Medien, Public Health, Frauen- und Menschenrechte fördert, ebenso Bemühungen um soziale, gesetzliche und wirtschaftliche Reformen. Das OSI operiert als Zentrum eines informellen Netzwerkes aus Stiftungen und Einrichtungen, die in mehr als 50 Ländern verschiedene Programme unterstützen. Es wurde 1993 von George Soros zur Vernetzung derartiger Programme, zur Förderung von Intiativen, usw. gegründet. ... Besuchen Sie http://www.soros.orgRemote link für weitere Informationen.

George Soros also, einer der ganz Großen aus der Welt des ganz großen Geldes. Wie hat sich dieser dezidierte Vertreter der Finanzwelt auf die "falsche Seite" der Barrikaden verirrt? Doch es kommt noch besser.

Ein wesentlicher Akteur im Kampf um den freizügigen Zugang zu den Wissensgütern der Gesellschaft ist die OpenSource-Bewegung, die mit GNU/Linux eine Alternative zu proprietären Betriebssystemen, allen voran Windows, geschaffen hat und in deren Schoß eine große Zahl erstklassiger Software-Werkzeuge entstanden sind, welche allen Interessenten zu sehr freizügigen Bedingungen zur Nachnutzung, Anpassung und Weiterentwicklung bereit gestellt werden und durch die Entwicklergemeinde selbst in einen ständigen Vervollkommnungsprozess eingebunden sind. Dass Bill Gates mit scheelen Augen auf diese Entwicklungen schaut ist verständlich. Weniger verständlich mag da schon die folgende Mitteilung erscheinen[4]:

IBM steckt eine Milliarde Dollar in Linux

Anlässlich der Bekanntgabe des Verkaufs eines großen Linux-Clusters an Shell auf der eBusiness Conference and Expo in New York hat IBM-Chef Louis Gerstner angekündigt, dass sein Unternehmen nächstes Jahr eine Milliarde Dollar in Linux investieren wolle. Dabei betonte die wichtige Rolle von Linux innerhalb der zukünftigen E-Strategie seines Unternehmens: Schon jetzt seien 1500 IBM-Programmierer damit beschäftigt, Business-Software nach Linux zu portieren.

Darüber hinaus bezog Gerstner deutlich Position: "Es gibt Einschätzungen, dass Linux an Windows NT vorbeiziehen und eine höhere Verbreitung finden wird". Die Bewegung hin zu offenen Standards sei unaufhaltsam. Firmen wie Sun oder Microsoft bezeichnete Gerstner als die "letzten großen proprietären Spieler, die man für lange Zeit in der IT-Branche sehen wird".

Die beiden zitierten Meldungen halte ich im weiter oben ausgebreiteten Kontext für durchaus bemerkenswert: In einem Klima, das auf zunehmende Parzellierung und Privatisierung der Wissensressourcen drängt, investieren diese herausragenden Vertreter der großen Finanz- und Geschäftswelt nicht unerhebliche Summen in Projekte, welche gerade den Zusammenhalt der Wissensressourcen zm Gegenstand haben, deren Profilierung als gemeinsame, freizügig zugängliche Infrastruktur, eines gemeinschaftlich zu bewirtschaftenden Substrats, ohne welches die verschiedensten Blumen marktwirtschaftlich produktiver Aktivitäten gar nicht erst erblühen könnten, und die natürlich, durch ihre enge Verknüpfung mit diesem Substrat, erblühend einen eigenen dinglichen und oft auch monetären Beitrag zur Reproduktion dieses Substrats leisten können und leisten. Bemerkenswert an diesen finanziellen "Spenden" ist vor allem, dass sie sich allenfalls aus einem weitreichenden strategischen Kalkül heraus rechfertigen lassen, keineswegs aber mit einer Return-on-Invest-Kalkulation, diese Entscheidungen also gerade nicht einer marktwirtschaftlichen Logik entspringen.

An dieser Stelle halte ich es für angezeigt, einen kleinen theoretischen Exkurs zur marktwirtschaftlichen Logik und deren gesellschaftlicher Bedeutung und Einbettung einzuschieben. Ich halte mich dabei an Marx , insbesondere die von ihm thematisierte Verbindung dieser ökonomischen Mikroprozesse mit gesamtgesellschaftlichen Sozialisierungsprozessen, da die Aussagekraft dieses Teils seiner Theorie heute wohl auch unter (seriösen) Marxkritikern weitgehend unbestritten ist. Marx interpretiert dabei Geld und Warenaustausch als Elemente eines Prozesses der Sozialisierung individueller produktiver Arbeit, welche über den Tausch auf dem Markt zu einem durchschnittlich erforderlichen Aufwand ins Verhältnis gesetzt wird. Auf diese Weise, so Marx, etabliert sich (unabhängig vom Willen der Marktteilnehmer und hinter deren Rücken) ein gesellschaftliches Maß für die Effizienz individueller produktiver Arbeit, das seiner Natur nach ein Zeitmaß ist und dessen Anwendung das Gelingen des Tauschs am Markt (das Vorhandensein einer Nachfrage) zur Voraussetzung hat. Dieses Gelingen des Tausches ist ein zweites sozialisierendes Moment, denn es wird nur in einem gesellschaftlichen Kontext "sinnvolle" Arbeit überhaupt erst bewertet. Mit diesem "Sinn" hat es eine besondere Bewandtnis: Marx stellt dazu fest, dass es sich bei marktgängiger produktiver Arbeit um zweckmäßige Arbeit handelt, wobei der Zweck individuell und vor dem Produktionsprozess gesetzt sein muss, aber gesellschaftlich erst nach dem Produktionsprozess, eben auf dem Markt, abgefragt wird. Ein solcher Mechanismus funktioniert aber nur, wenn sich die Wirkung einer Zwecksetzung antizipieren, die produktive Arbeit also planen lässt. Dies, so Marx, ist eine dem Menschen eigene Fähigkeit:

Wir unterstellen die Arbeit in einer Form, worin sie dem Menschen ausschließlich angehört. Eine Spinne verrichtet Operationen, die denen des Webers ähneln, und eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, daß er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideell vorhanden war. ... [8, S. 193]

Marktmechanismen spielten in diesem Zusammenhang eine progressive Rolle in der Entwicklung menschlicher Vergesellschaftungsformen. Während in vorkapitalistischen Zeiten Zwecksetzung für die produktive Arbeit extern, durch Clanführer, Sklavenbesitzer, Feudalherren - allerdings auf einer dinglichen Basis - erfolgte, so rückt die Zwecksetzung nun in die unmittelbare Nähe der produktiv Tätigen. Wir befinden uns dabei an einem Bifurkationspunkt menschlicher Entwicklung: Während in der ganzen bisherigen Entwicklung die "Korngröße" der gesellschaftlichen Entwicklungsstrukturen mit Zwecksetzungsvollmacht linear mit der Korngröße der durch die produktive Arbeit in Gang gesetzten "Macht der Agentien" wuchs und so, wenigstens notdürftig, der dinglichen Logik der Planung produktiver Arbeit Genüge getan war, sind wir mit Beginn der kapitalistischen Marktwirtschaft mit dem Phänomen konfrontiert, dass ein weiteres Wachstum der Korngröße der Macht der Agentien mit einem Rückgang der Korngröße der Zwecksetzungsvollmacht einher geht. Die Beachtung dinglicher Logiken durch weitere Zentralisierung der Zwecksetzungsvollmachten ist an ihre Grenzen geraten - auch wenn sie im realsozialistischen Entwicklungsmodell noch einmal eine Renaissance erfuhr - und wird durch eine deutlich dezentralisierte Zwecksetzungsvollmacht abgelöst.

Dieser Schritt vom WIR zum ICH, zu inhaltlicher Selbstbestimmung, welche auf dem Markt als (noch blindem) Netzwerk und Kommunikationsmedium solcher lokaler Zwecksetzungsvollmachten ihre Sozialisierung erfährt, zu einer solchen extrem zukunftsträchtigen Lösung des bisherigen Korngrößendilemmas, ist allerdings mit einem Pferdefuß behaftet: Das Sozialisierungsmedium Markt ist aus sich heraus, die radikale Konsequenz der immer unzulänglicheren Beachtung dinglicher Logiken in den bis dahin wirkenden Entscheidungsstruturen ziehend, nun gar nicht mehr in der Lage, dingliche Logiken zu transportieren. Es wird der lokalen Intelligenz der Zweck setzenden Markteinheiten überlassen, dies hinter dem Rücken des Marktes zu verhandeln, wozu über die Jahrhunderte eine ausgefeilte Verhandlungsstruktur, der gesamte gesellschaftliche Überbau, entwickelt wurde.

Diese Medaille hat allerdings zwei Seiten, und Marx betrachtet zu Recht vor allem die andere: Die Entfremdung der Produzenten von ihren Produktionsbedingungen, denn es ist in erster Linie nicht die Verhandlungsmacht dinglicher Logiken, welche die heutige gesellschaftliche Dynamik erzeugt, sondern die "blinde tautologische Selbstbewegungsstruktur des Geldes" (Kurz, [7, S. 290]), die entfremdete abstrakte Wertform, auf welche alle dingliche Logik durch diesen Markt reduziert wird. Lokal sieht alles gut aus, aber das große Koordinatensystem stimmt (noch) nicht.

Die Beachtung dinglicher Logiken setzt das Wissen um dieselben voraus, so dass es an der Zeit ist, im hier vorgetragenen Argumentationsfaden auch Aspekte des Wissens und der Reproduktion der gesellschaftlichen Wissensbasis einzuflechten. Wissensproduktion erfolgte auch unter kapitalistischen Bedingungen bisher zum überwiegenden Teil "hinter dem Rücken des Marktes", in einer speziell alimentierten und einem eigenen ausgefeilten Regelwerk folgenden Sphäre der Gesellschaft - der Wissenschaftssphäre. Die Ökonomisierung wissenschaftlicher Ergebnisse ist ein ganz eigenes Problem, denn wie schon Marx feststellte:

Wie mit den Naturkräften verhält es sich mit der Wissenschaft. Einmal entdeckt, kostet das Gesetz über die Abweichung der Magnetnadel im Wirkungskreis eines elektrischen Stroms oder über Erzeugung von Magnetismus im Eisen, um das ein elektrischer Strom kreist, keinen Deut. [8, S. 407]

und weiter in der Fußnote

Die Wissenschaft kostet den Kapitalisten überhaupt "nichts", was ihn durchaus nicht daran hindert, sie zu exploitieren. Die "fremde" Wissenschaft wird dem Kapital einverleibt wie "fremde" Arbeit. "Kapitalistische" Aneignung und "persönliche" Aneignung, sei es von Wissenschaft, sei es von materiellem Reichtum, sind aber ganz und gar disparate Dinge. ...

An den wenigen Stellen, an denen sich ökonomische und Wissenschaftssphäre überlappten, waren spezielle Sicherungsvorkehrungen wie etwa das rechtliche Instrument der Patente einzubauen, um die notwendigen Interessenabwägungen zu operationalisieren, welche weder die Wissenschaft noch die Ökonomie je allein aus ihrem inneren Regelwerk heraus in der Lage waren zu behandeln.

Entgegen all dieser historischen Erfahrung, die eher zur Vorsicht mahnt, wird im Rahmen neoliberaler Politikansätze vehement versucht, marktwirtschaftliche Regulationsmechanismen in die Wissenssphäre hineinzutragen. Welche Auswirkungen haben solche Regluationsmechanismen in einer ihnen scheinbar unangemessenen Umgebung? Dazu ist es lehrreich, die Reproduktionsanforderungen von produktiver Arbeit, für welche ja die Marktmechanismen "gemacht wurden", und von Wissen gegenüberzustellen. Ich hatte bereits an anderer Stelle [3] eine Gemeinsamkeit ausgeführt: Dass beide ihren aktiven Träger im individuellen Bereich haben, die volle Wirkung sich aber erst im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang entfaltet, so dass es Sozialisierungsprozesse sowohl von produktiver Arbeit als auch von Wissen gibt. Ebenda hatte ich dann weiter ausgeführt, dass marktwirtschaftlich geprägte Vergesellschaftungsformen produktiver Arbeit und Formen der Vergesellschaftung von Wissen unterschiedlichen inneren Logiken folgen. Ihre normative und zugleich gesellschaftskonstituierende Wirkung geht von völlig unterschiedlichen Prämissen aus.

  1. Der klassische Produktmarkt ist zwar gesellschaftlich vermittelt, reduziert sich aber letztlich auf ein - zudem sehr individuelles - 1-1-Verhältnis zwischen Käufer und Verkäufer, das zusätzlich von einem Wechsel dinglicher Eigentumsrechte im Rahmen des Verkaufsvorgangs begleitet wird.
    Dagegen kann man am eigenen Wissen und an Informationen viele andere partizipieren lassen, ohne dass dieses sich auch nur im mindesten verbrauchen würde. Wissen ist damit in der Lage, sich zu verbreiten und (in einem gesellschaftsrelevanten Sinne) zu "vermehren".
  2. In einem klassischen Verkaufsvorgang haben, wie Marx nicht müde wird zu betonen und wie oben noch einmal herausgearbeitet wurde, Verkäufer und Käufer klare Vorstellungen von der Nützlichkeit des auszutauschenden Produkts. Mehr noch, für das Funktionieren marktwirtschaftlicher Mechanismen ist es wesentlich, dass diese Vorstellung nicht erst zum Zeitpunkt des Austausches, sondern bereits vor der Produktion der Ware selbst im Kopf des Produzenten existiert. Produktive Arbeit ist in diesem Sinne zweckgerichtete Arbeit und als solche planbar.
    Derartige A-priori-Vorstellungen gibt es für die meisten "geistigen" Produkte nicht. Im Gegenteil, es ist eher die Regel als die Ausnahme, dass der Nutzen wissenschaftlicher Arbeit erst im Nachhinein zu beurteilen ist und sich ein solcher Nutzen oft in kausal und auch zeitlich überraschender Form auf eine im Voraus nicht transparente Weise manifestiert und damit in dieser Form weder vorherseh-, geschweige denn planbar ist. Mehr noch, eine Beschränkung der Betrachtung auf in diesem Planbarkeitssinne "nützliches" Wissen blendet die für gesellschaftlichen Fortschritt entscheidenden, ja vielleicht alle "interessanten" Wissensformen aus.
  3. Eng damit verbunden ist der Umstand, dass die Vergesellschaftung und Reindividualisierung, die beiden Phasen der Sozialisation, die bei einem auf dem klassischen Markt ausgetauschten materiellen Produkt unmittelbar und inhärent miteinander verzahnt sind und der Übergabe eines Staffelstabs gleichen, bei den meisten geistigen Produkten nicht nur zeitlich, sondern auch kausal weit auseinanderfallen können.Während der Markt also mit den Kategorien Eigentum und Ware eine gesellschaftlich vermittelte Individualität erzeugt, ist Wissen in diesem Sinne eine individuell vermittelte Gesellschaftlichkeit. Als solche ist es, im Gegensatz zu Waren, auch in Teilen nicht vernünftig privatisierbar, ohne seine Reproduktionsfähigkeit existenziell in Frage zu stellen.

Wissen ist in diesem Sinne zugleich Teil einer Infrastruktur, in welche produktive Aktivitäten eingebettet sind. Ohne Existenz dieses Substrats würden die einzelnen produktiven Aktivitäten schlicht vertrocknen oder noch eine Weile vor sich hin laufen und dann zum Erliegen kommen. Es ist deshalb nur zu verständlich, dass infrastrukturelle Fragen heute eine deutliche Aufwertung als Fokus von Managementaktivitäten erfahren haben. Schlagworte aus dem betriebswirtschaftlichen Kontext wie Geschäftsprozessmodellierung, Qualitätsmanagement, CRM, B2B, SCM usw. belegen dies.

Da wir festgestellt hatten, dass marktwirtschaftliche Regulationsmechanismen für diesen Bereich - vorsichtig gesagt - wenig geeignet sind, also eine alleinige Orientierung an einem wie auch immer berechneten Return on Invest zu sehr zweifelhaften Ergebnissen führt, wollen wir uns in der weiteren Argumentation vom Geldmaß im engeren Sinne lösen und die allgemeinere Frage stellen, wie man in einer solchen Umgebung in eine vielleicht primär nicht geldwerte, aber wenigstens vorteilhafte Position kommt.

Hier sind zwei grundlegend verschiedene Herangehensweisen zu beobachten. Die eine gruppiert sich um den Ansatz des Informationsvorteils: Ich bin im Vorteil, wenn ich über möglichst viele Informationen anderer verfügen kann, selbst aber so wenig wie möglich Informationen preisgebe. In diesem Kontext hat Handel mit Informationen einen Sinn und Konzepte wie geistiges Eigentum, Copyright, DRM und so weiter ergeben sich auf natürliche Weise. Allerdings zeigt diese unvoreingenommene Formulierung des Prinzips schon dessen hochgradige Asymmetrie, so dass Unternehmen, welche einer solchen Vorteilsstrategie folgen, kaum Partner auf Augenhöhe finden werden, und mit jedem solchen Partner auf Augenhöhe sofort ein Ringen um Dominanz einsetzen wird. Unternehmen mit einem solchen Vorteilsbegriff sind gezwungen, "sich zu vernetzen, ohne sich zu vernetzen", wie Wolf Göhring [2] deren Dilemma treffend auf den Punkt gebracht hat. Subdominante Unternehmen befinden sich in einem ständigen Abwehrkampf, bis sie begriffen haben, dass es in einem infrastrukturell abgrenzbaren Marktsegment nur einen Marktführer geben kann, der dann aber auch einen entscheidenden Teil der Verantwortung für die Reproduktion der gemeinsamen Infrastruktur "am Hals" hat. Ein Prinzip, das zu Marktführerschaft, in der Softwarebranche zu monolithischen Systemen und zu einer Kathedralenstrutur im Sinne von Eric Raymonds berühmtem Aufsatz [11] führt. Es ist die Wiedergeburt "realsozialistischer" Strukturen im Kleinen und eine für kapitalistische Verhältnisse auf den ersten Blick sehr attraktive Lösung. Sehr attraktiv allerdings nur in einem statischen Kontext: Einmal eine Erfindung machen und dann Geld scheffeln bis zum Abwinken. Den Traum haben schon viele geträumt, nicht zuletzt in der Boom-Welle der New Economy, aber noch kaum jemand realisiert; er liegt auch dem Verständnis von Software als Produkt zu Grunde. Dieser Traum ist allerdings wohl auch eine der zentralen Ursachen für den ungeheuren Druck, mit dem heute versucht wird, das Konzept mobilen geistigen Eigentums umfassend gesellschaftsfähig zu machen.

Dieses Vorteilsprinzip hat einen weiteren entscheidenden Haken: es hilft nicht bei der Lösung des "Korngrößendilemmas", denn es skaliert genauso schlecht wie das vorkapitalistische und das realsozialistische Gesellschaftsmodell, da die Größe des "dicksten Korns" immer in der Nähe der Größe des Gesamtsystems bleibt.

Das andere Vorteilsprinzip ist das des Kompetenzvorteils. In einer Infrastruktur von allgemein freizügig zur Verfügung stehenden Wissensbausteinen ist das Unternehmen im Vorteil, welches diese Bausteine besonders gut für spezielle Anforderungen zu praktisch relevanten Lösungen zu kombinieren vermag. Diesen Vorteil erreicht ein Unternehmen, wenn es besonders eng mit dieser Infrastruktur verbunden ist und eine Vielzahl von Wurzeln ausgeprägt hat, mit denen es dort verankert ist. Eine fette Frucht auf einem dünnen Stengelchen wird sich da kaum nachhaltig ernten lassen. Mit Blick auf das Korngrößendilemma skaliert ein solches Vorteilssystem perfekt und erlaubt es auch, spezialisierte Teilkompetenzen in einem übergreifenden Netzwerk auszubilden, welche mit ähnlich großen, anders spezialisierten Teilkompetenzen auf Augenhöhe kooperieren können ohne sich in dauernde Ringkämpfe begeben zu müssen.

Einzige Bedingung für ein solches Vorteilsmodell ist die Existenz, Pflege und Reproduktion eines freizügig nutzbaren Pools von Wissensbausteinen. An dieser Reproduktion müssen sich alle Nutzer mit vergleichbarem Aufwand beteiligen oder - genauer - über diese Frage muss fair und ergebnisorientiert verhandelt werden können. Die Bedingungen dafür sind gut, denn einerseits enthält eine gemeinsame Wissensinfrastruktur eine Kommunikationsinfrastruktur als konstituierenden Bestandteil, und andererseits ziehen alle beteiligten Seiten aus dieser Form von Kooperation Vorteil und werden deshalb deren Scheitern nur unter außergewöhnlichen Bedingungen riskieren. Die Parallelen zu Holzkamps berühmter Argumentation zum Verhältnis von Partialinteressen und Allgemeininteresse in [5] sind augenfällig.

Das System "Vorteil durch Kompetenzvorsprung" skaliert im Gegensatz zum Ansatz "Informationsvorteil" sehr gut. Sein einziger Nachteil: es ist ein dynamisches Vorteilskonzept. Ein Vorsprung heute ist keine Gewähr für den Vorsprung morgen. Dieser Nachteil ist allerdings zugleich ein Vorteil. Dinosaurier bringen diese Flexibilität nicht auf. Es gibt eine (für jedes System spezifische) optimale Größe, jenseits welcher weiteres Wachstum in wachsende Inflexibilität umschlägt. "Vernünftiges" Wachstum endet nach einer Initialisierungsphase bei einer systemimmanenten optimalen Korngröße, so dass sich die "gleiche Augenhöhe" mit einem gewissen Reifegrad des Systems praktisch von selbst eingestellt hat.

Auf die Softwarebranche heruntergebrochen landen wir bei modernen komponententechnologischen Ansätzen, dem Verständnis von Software als Prozess und Eric Raymonds "Basar". Grundlegendes konstituierendes Element ist eine von den Beteiligten ständig zu reproduzierende Infrastruktur aus hochwertigen Softwarebausteinen von allgemeinem Interesse, wie sie heute etwa auf http://SourceForge.org/Remote link verfügbar ist, und wo es auch keinen Grund gibt, Quellen geheim zu halten. Die Parallelen zu weiterführenden Ansätzen wie http://www.DesignForge.org/Remote link oder http://www.Open-Craft.org/Remote link, welche auf der 3. Oekonux-Konferenz [10] vorgestellt wurden, sind offensichtlich und einer gesonderten Betrachtung wert, die einer anderen Publikation vorbehalten bleiben soll.

Statt dessen möchte ich einige weitere Überlegungen zur Dynamik eines solchen kooperativen Netzwerks kompetenter Akteure entwickeln. Ich hatte bereits begründet, dass dieses aus dem Ansatz des Kompetenzvorteils abgeleitete Modell über verschiedene Korngrößen perfekt skaliert und damit als Struktur auch auf größere gesellschaftlichen Zusammenhänge übertragen werden kann. Wie verhält es sich zum Marktkonzept? In den obigen Ausführungen ist deutlich geworden, dass sich dieser Abgleich von Kompetenzen und damit dinglicher Logiken schon immer hinter dem Rücken des Marktes abgespielt hat. In diesem Sinne ist es kein neues Phänomen. In der entstehenden Kompetenzinfrastruktur, dieser Kommunikationsinfrastruktur dinglicher Logiken, kann dieser Abgleich allerdings viel zuverlässiger erfolgen als je zuvor und "der Markt wird transparent". Wird er damit obsolet? Nach meinem Verständnis nein, denn er verliert die Funktion des großen Koordinatensystems (und hat diese Funktion in den letzten Jahrzehnten schon zunehmend verloren, wie die zuerst vom IBM-Betriebsratsvorsitzenden Wilfried Glißmann thematisierte, inzwischen weit verbreitete Devise "Macht, was ihr wollt, aber seid profitabel" belegt, siehe etwa [1]), nicht aber die Funktion des Aufwandsabgleichs innerhalb gelingender "Marktkontakte". Diese Funktion - das zeigen viele Beispiele umfassender Systeme gelingender Kooperation - wird in der einen oder anderen Form bleiben. Allerdings wird diese Aufwandsanalyse ihres entfremdeten Charakters und wohl auch der Geldform entkleidet sein, denn innerhalb des allgemeinen Kommunikationsprozesses kann man sich auch über die Formalien der Aufwandsanalyse viel präziser einigen als dies durch einen Rückzug auf die Geldform als allein selig machendes Prinzip möglich ist. Diese Aufwandsanalyse bildet das zu sammelnde Material, um bei Bedarf auch einmal über Gerechtigkeit zu reden und könnte Teil eines allgemeinen Qualitätssicherungsprozesses sein, in dem sowieso eine Vielzahl von Metriken eine Rolle spielen und über welchen sich die dinglichen Logiken individueller menschlicher Aktivitäten viel genauer sozialisieren ließen als dies mit heute üblichen Instrumentarien möglich ist.

Es ist generell interessant, die Dynamik solcher kooperativer Strukturen mit den normativen Argumenten, die ich in [3] mit dem Übergang von einer Waren- zu einer Wissensgesellschaft verbunden habe, zu vergleichen. Neben der bereits beschriebenen Tendenz zur optimalen Korngröße kann man nach der Dynamik von Konkurrenz im marktwirtschaftlichen Sinne in einer solchen Umgebung fragen. Konkurrenz setzt voraus, dass zwei "Körner" auf sich überlappenden Geschäftsfeldern tätig sind, so dass auf natürliche Weise eine (gesellschaftlich sinnvolle) Verdrängung des weniger effizienten Akteurs eintritt. Durch die sehr hohe Dimensionalität des Raumes dinglicher Logiken ist der Effekt dieser Verdrängung aber ein anderer als der heute zu beobachtende Effekt räumlicher Verdrängung: Der Verdrängte hat viel mehr Ausweichdimensionen zur Auswahl als in einem System, welches nur auf die blinde Geldmacht gründet, und kann (und muss!) sich eine neue, seinen Neigungen und Fähigkeiten entsprechende "sinnvolle" Tätigkeit suchen und dabei sein Kompetenzprofil entsprechend weiterentwickeln und schärfen. Nach kurzer Zeit wird es keine überlappenden Geschäftsfelder mehr geben - und sie werden dann auch nicht mehr Geschäfts- sondern Kompetenzfelder heißen. Die einer solchen Struktur inhärenten Austarierungsmechanismen führen also nicht nur dazu, dass etwa gleich und optimal große "Körner" entstehen, sondern dass diese auch in der Gesamtheit ihrer Kompetenzen optimal aufgestellt sind. Dynamik gewinnt diese kompetenzbasierte Struktur vor allem durch den Eintritt junger Menschen und den Rückzug alter, also aus der Lebensdynamik der intellektuellen Leistungsfähigkeit der einzelnen Individuen selbst.

Kommen wir auf den Titel dieses Aufsatzes zurück, der auf Matthias Käthers Bemerkung am Ende seines Aufsatzes [6] zurückgeht: "Denn, um noch einmal den klugen Bacon zu zitieren: Wissen ist Macht." Ich möchte in diesem Sinne zum Abschluss einen Blick auf die heutige gesellschaftliche Dynamik werfen, um die Chancen beider Ansätze der "Vorteilsnahme" zu prospektieren und eine Standortbestimmung im Hier und Heute vorzunehmen.

Der "kluge Satz von Bacon" erlaubt eine gewisse Spannbreite von Interpretationen, welche ich zunächst verdeutlichen möchte, um die Gesamtdimension in den Blick zu bekommen. Beim Wort "Macht" etwa gibt es eine subtile semantische Differenz zwischen dem Englischen und dem Deutschen: Die nahe liegende Übersetzung ist "power", doch der Gruß der Sternenkrieger [13], in deutscher Übersetzung "Die Macht sei mit dir", lautet im Original "may the force be with you", und "force" wurde hier nicht als "Kraft", sondern als "Macht" übersetzt. Der Unterschied ist ähnlich wie zwischen potenzieller und kinetischer Energie. Diese Force-Macht ist gemeint, wenn im Rahmen der marxistischen Theorie behauptet wird, dass die Produktivkräfte die Produktionsverhältnisse bestimmen (siehe etwa [8, S. 192 ff.]), und auch Matthias Käthers Verweis ist wohl nicht anders zu interpretieren. Christoph Spehr spannt in seinem "Alien-Buch" [12] einen ganzen Begriffsfächer auf, der über Kraft, Macht (in beiden Bedeutungen) bis zu Herrschaft und Zivilisation reicht, und den ich den folgenden Ausführungen als Bezugssystem verwenden möchte. In der heutigen komplizierten Gemengelage von Kräften und Interessen macht Spehr zwei große (in seinem Sinne) zivilisatorische Pole aus, die er mit "Alienismus" und "Maquis" bezeichnet. Diesen beiden Polen kann man ziemlich genau die oben beschriebenen zwei Arten von Vorteilsnahme zuordnen, so dass sich aus der hier eingenommenen Perspektive die Spehrsche Zustandsbeschreibung wie folgt paraphrasieren lässt: Kompetenz ist eine Gesellschaft strukturierende Macht und steht heute im Wettstreit und zunehmend im Widerspruch zur Gesellschaft strukturierenden Macht des Geldes. Geldmacht ist Alienismus, denn sie ist Definitionsmacht. Sie passt perfekt zum Ansatz "Informationsvorteil", denn dieser funktioniert nur, wenn man "die Regeln bestimmen" kann. Kompetenzmacht ist Maquis, denn sie ist Gestaltungsmacht und zentral konstituierendes Element des Kompetenzvorteilsmodells ist das "Leben in fairen Regeln".

Die heutige Zeit ist aufgeladen mit den widerstreitenden Perspektiven dieser beiden Sozialisierungsformen. Die ursprünglich progressive Regulationsmacht des Marktes (der abstrakten Wertform des Geldes) versagt immer mehr und gerät zunehmend in Widerspruch zu den funktionalen Erfordernissen der Wissensgesellschaft (der Reproduktion der Vielzahl der sich in individuellen Kompetenzen brechenden dinglichen Logiken). Die alienistische Zivilisation droht, mit ihren Rückzugsgefechten die gesamte Menschheit mit in den Abgrund zu reißen. Spehr beschreibt die maquisianische Zivilisation als eine Zivilisation im Verteidigungszustand, als Zivilisation, die noch nichts ist für Zivilisten. Das scheint sich derzeit zu ändern. In diesem Sinne: "May the force be with you."

Referenzen und Fußnoten

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